Hier wird
Zukunft erdacht
Die strategische Ausstattung des Forschungszentrums orientiert sich an zwei Themen, die in der Logistikforschung in den kommenden Jahren und Jahrzehnten von hoher Relevanz sein werden: Lokalisierung und drahtlose Kommunikation. Durch die flexible Ausstattung und kaum fest verbaute Versuchsstände können sich eine Vielzahl autonomer Akteure ad-hoc und dezentral gesteuert zu temporären Verbänden zusammensetzen, um gemeinsam logistische Dienstleistungen zu erbringen. Industrieprozesse der Zukunft können auf diese Weise dargestellt und erforscht werden.
Übersicht
01 | Infrastruktur
Motion Capturing-System
Motion Capturing ist ein Trackingverfahren, das jede Art von Bewegungen erfasst und in ein computerlesbares Format umwandelt. Das Motion Capturing-System im Forschungszentrum des Innovationslabors ist ein optisches State-of-the-Art-Lokalisierungssystem und die größte Installation ihrer Art in Europa. Das System ermöglicht es, über Infrarotsignale mit passiven Markern ausgestattete Menschen, Maschinen und Objekten sowohl am Boden (2 D) als auch in der Luft (3 D) zu lokalisieren und zu tracken.
Funkmesssystem
Ein Netzwerk aus zahlreichen Antennen dient der Erfassung, Verfolgung und Analyse von Drahtloskommunikationsprozessen. Dank der Software Defined Radio (SDR)-Technologie können alle relevanten Frequenzen, z. B. Wlan-, Bluetooth- oder SmartHome-Verbindungen, innerhalb des Forschungszentrums erfasst werden. Dies ermöglicht eine Darstellung und Analyse der sonst unsichtbaren Kommunikation cyberphysischer Systeme.
Laserprojektionssystem
Das Laserprojektionssystem ermöglicht die statische und dynamische Projektion virtueller Informationen, Markierungen und Symbole. So können Kommunikationsprozesse zwischen Mensch und Technik in der realen und der virtuellen Welt sichtbar gemacht, aber auch real nicht durchführbare Situationen wie z. B. Zusammenprallszenarien dargestellt werden.
02 | Demonstratoren
Virtual Reality-System
Das Virtual-Reality-System macht aus dem Forschungszentrum ein „Holodeck“ von außergewöhmlicher Dimension: In einem 300 Quadratmeter großen Raum können sich Probanden frei und in Echtzeit in der virtuellen Realität bewegen. Mithilfe des digitalen Abbilds von Produktionsstätten und Logistikzentren lassen sich bestehende und zukünftige Arbeitsabläufe und -strukturen simulieren und testen – insbesondere auch vor der eigentlichen Inbetriebnahme.
Drohnenschwarm
Autonome Transportsysteme und eine dezentrale Logistiksteuerung werden in der Logistik immer wichtiger. Der Drohnenschwarm im Forschungszentrum des Innovationslabors navigiert im dreidimensionalen Raum und erkennt selbstständig die richtige Flugbahn sowie potenzielle Hindernisse. Die Drohnen werden durch das Motion Capturing-System lokalisiert.
Fahrerloses Transportrobotersystem
In der kundenindividuellen Produktion von morgen gehören eine dezentrale Logistiksteuerung und starre Strukturen der Vergangenheit an. Das Transportrobotersystem im Forschungszentrum besteht zum einen aus Fahrerlosen Transportsystemen (FTS), zum anderen aus mobilen Regalen. Die FTS-Roboter sind mit einer Hubeinrichtung ausgestattet und können so mobile Regale transportieren.
FLEXIBLE PROZESSSTEUERUNG FÜR EINE DYNAMISCHE ORGANISATION
Durch die steigende Autonomie von cyberphysischen Produktionssystemen (CPPS) weicht die klassische Hierarchie zwischen Mensch und Technik auf. Das neue interaktive Miteinander erfordert auch die Anpassung klassischer Organisationskonzepte. Im Forschungszentrum werden daher Versuche mit cyber-physischen Produktions-Systemen (CPPS) in einem intralogistischen Szenario durchgeführt, die unter diesen Vorzeichen eine flexiblere Prozesssteuerung ermöglichen. Hintergrund ist die Entwicklung von Modellen für dynamische Pausen und die Unterstützung von Mitarbeitern durch Exoskelette auf der Basis von Wearables.
Mensch-Technik-Interaktion
Um die Chancen moderner Technologien für eine optimale Arbeitsgestaltung zu nutzen, werden wichtige Aspekte zum Datenschutz und zur Akzeptanz der Mitarbeiter, insbesondere im Hinblick auf die Vitaldatenmessung, interdisziplinär untersucht.
Arbeitswelt der Zukunft
- Nutzung von Wearables bzw. Sensortechnik zur Feststellung von Fehlbeanspruchungen
- Erhebung von Vitaldaten durch Wearables und Sensoren
- flexible Pausengestaltung auf der Basis flexibler Prozesse
- Individuelle und passgenaue Exoskelett-Auswahl