04. September 2017 – Die digitale Transformation hat das Potenzial, eine solch tiefgreifende Veränderung der Logistikbranche zu bewirken, dass fraglich ist, ob die aktuell dort Beschäftigten den Herausforderungen gewachsen sind. Das ist eine wichtige Einschätzung aus der Kurzexpertise »Logistikarbeit in NRW – Technologische Perspektiven, mögliche Konsequenzen für die Arbeit und Handlungsempfehlungen«, die jetzt in der Publikationsreihe »Digitalisierung von Arbeit« des Düsseldorfer Forschungsinstituts für gesellschaftliche Weiterentwicklung e. V. (FGW) erschienen ist. Entstanden ist die Veröffentlichung im Rahmen des Dortmunder Leistungszentrums Logistik und IT, einer Initiative der Fraunhofer-Gesellschaft, die mit Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wird. Sie basiert nicht zuletzt auch auf Ergebnissen aus der Arbeit des Innovationslabors Hybride Dienstleistungen in der Logistik. Partner in beiden Projekten sind das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML sowie die Technische Universität Dortmund.

Menschliche Arbeit wird aufgewertet

Die Autoren zeigen in der Publikation auf, wie die fortschreitende Digitalisierung im Geschäfts- wie im Privatbereich auch die Logistikbranche erfasst. Sie werfen aus technologischer Perspektive einen Blick auf die Zukunftsvision Industrie 4.0 im Zusammenhang mit der Logistikbranche in NRW. Dabei werden Entwicklungsperspektiven digitaler Technologien in der Logistik sowie der Wandel von Arbeit in der Logistik betrachtet. Anhand der Einsatzgebiete menschlicher Arbeitskraft – von Hilfsarbeit bis hin zu akademischem Fachpersonal – wird erörtert, welchen Einfluss digitale Technologien auf die jeweiligen Tätigkeiten haben. Grundsätzlich bestätigt die Expertise, dass die menschliche Arbeit im Zusammenhang mit dem Thema Digitalisierung inzwischen tatsächlich »eine gewisse Aufwertung genießt«.

Einen wichtigen Beitrag dazu leistet das Innovationslabor Hybride Dienstleistungen in der Logistik: »Wissenschaftler – sowohl Logistiker als auch Soziologen – und Unternehmen entwickeln hier gemeinsam technologische Innovationen im Sinne einer sozial vernetzten Wirtschaft, der Social Networked Industry, weiter«, so Projektleiter Arkadius Schier. »Dabei geht es uns insbesondere auch um neue Perspektiven für verbesserte Arbeitsbedingungen, um ein verantwortliches Handeln sowie das gemeinsame Lernen von Mensch und Technik.«

Interessierte können die Studie, die in Kürze auch gedruckt erscheint, hier downloaden.