01. August 2019 – Das Innovationslabor Hybride Dienstleistungen in der Logistik hat im Rahmen einer dritten Ausschreibungsrunde drei neue Transferprojekte bewilligt. Die Projekte starten im September dieses Jahres und laufen jeweils über sechs Monate. Mit den geplanten Entwicklungen in den Bereichen Instandhaltung, Verpackung und VR-Training bauen die neuen Projekte in besonderer Weise auf den bisherigen Arbeiten des Innovationslabors auf. »Die Prototypen, Systeme und Lösungen, die in den Projekten entstehen, stellen zudem auch eine wichtige Basis für neue datenbasierte hybride Geschäftsmodelle dar«, erläutert Andreas Nettsträter, im Innovationslabor für Wissenstransfer und Netzwerkmanagement verantwortlich, einen weiteren Fokus der Transferprojekte. In den Transferprojekten des Innovationslabors können kleine und mittelständische Unternehmen aus ganz Deutschland das Potenzial für hybride Dienstleistungen ausloten. Grundsätzlich geht es stets darum, die Betriebe für die Digitalisierung und für Industrie 4.0 fit zu machen. Ein Paradebeispiel dafür ist das Projekt des Innovationslabors mit dem Essener Unternehmen Weldotherm WTD zur digitalen Nachrüstung (Retrofitting) klassischer Wärmebehandlungsanlagen. Ein neues Device, das prototypisch entwickelt wird, soll dem Unternehmen die Möglichkeit bieten, sich von einer bisher reagierenden zu einer adaptiven Instandhaltung weiterzuentwickeln. Die Projektergebnisse sollen nicht zuletzt auch in einen allgemein gültigen Leitfaden zur Gestaltung kostengünstiger Devices zum Retrofitting bestehender Anlagen für kleine und mittlere Unternehmen eingehen. Im zweiten Projekt soll mit dem Velberter Spezialisten für Verpackungstechnik und Betriebsausstattung Hüdig + Rocholz ein intelligenter Arbeitsplatz für den Kommissionier- und Packprozess entwickelt werden. Dazu soll der am Fraunhofer IML entwickelte Verpackungsassistent »passt« in einen bestehenden Arbeitstisch integriert und mit einer oder mehreren generischen Schnittstellen zur Kommunikation mit externen Softwarekomponenten ausgestattet werden. Zur Evaluation soll die Optimierungssoftware PUZZLE®, ebenfalls eine Entwicklung des Fraunhofer IML, um die Gegenstelle für diese Schnittstelle(n) erweitert werden. Gegenstand des dritten Transferprojekts ist eine VR-Schulung für geringqualifizierte Beschäftigte in der Intralogistik. Auch im Zuge der Digitalisierung und Automatisierung im Lager werden repetitive Verpackungs- und Kommissioniertätigkeiten weiterhin von Menschen und nicht von Maschinen erbracht werden. Digitale, auf virtueller Realität (VR) basierende Trainings sollen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine nachhaltige Einarbeitung ermöglichen und ggf. auch Sprachbarrieren überwinden. Partner des Projekts ist die DEKRA Akademie GmbH mit Sitz in Stuttgart. Aus der Arbeit des Innovationslabors in den vergangenen Jahren bestehen hier bereits zahlreiche vielversprechende Ansätze, die – mit dem Ziel einer maximalen Breitenwirkung – nun in der Praxis weiter erprobt und verfeinert werden können. Mit den drei neuen Projekten setzt das Innovationslabor insgesamt bereits zwölf Transferprojekte um. Eine vierte Ausschreibungsrunde ist für den Dezember dieses Jahres vorgesehen. Interessierte Unternehmen finden hier weitere Unterlagen.