16. Mai 2019 – Sollten Maschinen den Menschen bei der Arbeit ersetzen? Machen smarte Systeme das Arbeiten einfacher oder die Arbeitenden einsam? Rund 50 Angestellte aus unterschiedlichen Branchen, Studierende und Forschende haben jetzt im Rahmen einer sogenannten „Unterhausdebatte“ im Anwendungszentrum des Innovationslabors Hybride Dienstleistungen in der Logistik darüber diskutiert, wie sie sich die Arbeitswelt von morgen vorstellen. Die Veranstaltung mit interessierten Praktikern hatten Dortmunder Forschende des Leibniz-Instituts für Arbeitsforschung (IfADo), des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik und der Sozialforschungsstelle der TU Dortmund angeregt. Sie fand im Kontakt des Innovationslabors sowie des Leistungszentrums Logistik und IT statt.

Zur Debatte standen acht Thesen zur Digitalisierung der Arbeitswelt, wie technologische Arbeitslosigkeit, Big Data und Datenschutz sowie digitale Bildung. Wie im britischen Unterhaus zeigten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihren Standpunkt durch die Wahl des Sitzplatzes. Die Stühle auf der einen Seite signalisierten „Ich stimme zu“, die andere Seite zeigte an „Ich sehe das anders“.

Sehr kontrovers fielen die Meinungen zur These aus, ob Maschinen Menschen bei allen monotonen und anstrengenden Arbeiten ersetzen sollten. Während die eine Hälfte der Teilnehmenden der These zustimmte, lehnt es die andere Hälfte ab, dass Maschinen die Arbeit von Menschen übernehmen. Die Frage, ob die Wissenschaft auch zukünftig versuchen sollte, noch schlauere KI-Systeme zu entwickeln, bejahte die überwiegende Mehrheit der Teilnehmenden.

Der Mensch sollte dabei aber im Mittelpunkt stehen, egal wie es mit dem technischen Fortschritt weitergeht. Dieser Wunsch wurde die Debatte über immer wieder geäußert. „Die KI soll nur reden, wenn wir sie fragen. Herrschen sollen wir“, so ein Teilnehmer zur These, ob künstliche Intelligenz uns auf der Arbeit sagen sollte, was wir tun sollen. „Entscheidungen von KI-Systemen kann keiner verstehen. Das dürfen wir aber nicht zulassen. Die Systeme sollen sich uns anpassen und nicht zur Komplexität beitragen, sondern sie reduzieren“, so ein weiterer Teilnehmer.

Einen ausführlichen Bericht und Fotos zur Veranstaltung finden Sie auf der Website des Leibniz-Instituts für Arbeitsforschung (IfADo).